Fehler machen und wachsen
Wir laden dich ein Fehler zu machen und zu wachsen
Wenn du beginnst das anzuwenden, was dir in der Herzens-Arbeit angeboten wird, beginnst du evtl. auch “Fehler” darin zu machen. Fehler-Alarm!!! Etwas falsch-machen, Versagen, Durchfallen, Blackout, etc. sind sehr willkommen bei uns und bieten ein großes Lernpotential.
DOCH: In unserer Kultur ist das Versagen und Fehler-machen leider tabuisiert. Teils ist es so verpönt, dass viele sich hier schwertun und auf “Nummer-sicher gehen”. Sie riskieren nur wenig, damit sie keine Fehler machen. Denn so hat man es uns vielleicht in der Schule oder zuhause beigebracht!? Wir zeigen dir eine Fehler-vollen Weg ins natürliche Wachstum.
Laufen-Lernen ohne hinfallen?
Erinnere dich als du klein warst und laufen-gelernt hast bist du am Anfang jeden Tag vielleicht unzählige Male gestrauchelt und hingefallen. Das war der Richtige Weg – so musste es sein. Denn vom sicheren “Krabbeln auf 4 Füßen” gibt es nur eine Möglichkeit in den aufrechten Gang zu kommen: Ausprobieren, fallen – aufstehen, fallen und wieder aufstehen… solange, bist dein Gleichgewichtsorgan perfekt arbeitet. Und werde dir bewusst, wie oft du heute fällst? Praktisch nie.
Wenn dein Denkapparat schon damals so aktiv gewesen wäre, wie heute im Erwachsenenalter, hättest du vielleicht nie laufen gelernt, sondern hättest nach einigen Fehlschlägen aufgehört zu üben. Vielleicht hättest du gelernt schneller auf allen Vieren zu robben oder es mit Krücken probiert… (haha). Vielleicht wärst du irgendwann in einen Rollstuhl gekommen…
Laufen ist nur der Anfang – Was hättest du verpasst?
Aufrecht gehen war erst der Anfang: danach kommt, laufen, und rennen. Treppen rauf und runter. Berge und Felder durchqueren. Auf schmalen Wegen oder Balken balancieren und rückwärts gehen… heute alles keine große Herausforderung – oder? Doch für einen “Vierfüßler” gehen viele dieser “Erweiterungen” des Gehens nicht – sie würden uns verschlossen und unzugänglich bleiben. Wir müssten uns damit abfinden, dass es mit Vier Beinen eben nicht geht.
Doch als Kind war “Keine Fehler zu machen” keine Option. Kinder machen natürlicherweise einfach, was sie wollen und was Spaß macht, auch wenn es mal weh tut. Sie imitieren die Größeren um die Erfahrung selber zu machen. Kinder haben nicht diese Konzepte übers Fehler machen, wie die sogenannten Erwachsenen. Sie laufen vor Schmerzen und Fehler nicht weg – sie haben größere Ziele und lassen sich nicht so schnell davon abbringen.
Nur deswegen haben wir alle Laufen-gelernt.
“Fehler-machen” ist mehr eine innere Haltung
“Fehler-machen” sind keine Fakten. Zu sagen “das ist ein Fehler” ist ein eine Bewertung, eine Verurteilung, die der Verstand über eine Erfahrung projiziert. Diese “negative-Beurteilung” schränkt viele Möglichkeiten und das Denken ein.
Konservative mit Regeln und mit Konzepten überladene Strukturen neigen dazu “Fehler” zu vermeiden oder zu verurteilen. Viele Systeme bestrafen Fehler anstatt nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, das System und die Mitwirkenden zu verbessern.
Fehler werden bestraft oder total verhindert
Rigide System lassen oft gar keine “Fehler” zu und verbauen somit konsequent neue, andersartige oder kreative Lösungen. Doch das tiefer-liegende grundlegende Problem des Lebens ist, dass die Dinge und Strukturen in dieser Welt immer einem gewissen, konstanten Wandel unterliegen. Daraus folgt, dass die Regeln und Konzepte permanent streng überwacht werden müss(t)en, ob die ehemals gegebenen Problemstellungen, für die die Regeln formuliert wurden, überhaupt noch von den Strukturen erfasst und gelöst werden.
Und: auch wir Menschen wandeln uns permanent. Alles ist im Wandel – Regeln und Strukturen der Menschen müssen sich an diesen steten Wandel anpassen, sonst wird Wachstum und organische Selbstregulation behindert.
Sind die Probleme anders als früher, könnte es sein, dass die sogenannten Fehler nur darauf hinweisen, dass die “alten Lösungen” des Systems nicht mehr relevant sind. Der Fehler zeigt vielleicht auf, das Problem nicht mehr gelöst wird. Das würde bedeuten, dass es sich gar nicht um einen echten Fehler handelt, sondern um einen “Verbesserungs-Vorschlag” oder ein Feedback, das zum Wandel einlädt.
Das ist einer der Hauptgründe, warum konservative Strukturen sich mit Wachstums-Prozessen schwerer tun als offene Selbstorganisieren Systeme oder organische Gemeinschaften (Ökosysteme in Natur und Kultur).
Wenn wir die gleiche Erfahrung mit einer offenen, bejahenden Haltung annehmen, so erscheinen die “Fehler” als Chancen etwas besser zu verstehen, oder etwas zu verändern. Diese Informationen und Erkenntnisse helfen uns und die Prozesse zu verändern, damit es besser läuft. Die Verurteilung hilft dabei kein bisschen. Sie schränkt nur den Fluss der Kreativität und des Selbstvertrauens ein, den Fluss des Lebens – den Workflow ein (meist mit schlechten Folgen).
Also laden wir dich ein heute und immer wieder zu riskieren FEHLER zu machen und darauf zu lernen. Fehler als Chance zu betrachten und dem stetigen Wandel in dir und der Welt Raum zu geben.
Freiwillige Übung (ca. 10-20 Minuten) für sofort: erinnere dich an 3 dicke Fehler,
… von denen du glaubst, sie scheinbar gemacht zu haben in deinem Leben
Prüfe in Stille, ob du vom heutigen Standpunkt aus vielleicht auch finden kannst, dass es dir geholfen hat zu wachsen, Einsichten zu bekommen, die dich wirklich weitergebracht haben.
Vielleicht stößt du auch einen wunden Punkt und musst dich erst noch eingehender damit befassen, damit du das entdecken kannst. Wir vermuten: in jedem Fehler liegt die Chance zu wachsen – finde es heraus und berichte gerne davon per Mail oder genieße das Wachstum und die Einsicht für dich selbst.