Die Weisheit des Tuns: gelebte Umkehrungen
Wie bringe ich die Erkenntnis der inneren Arbeit ins Leben?
In jeder tiefgehenden inneren Arbeit werden alte Gedankenmuster und Emotionen losgelassen. Diese innere Wandlung wird oft als Erkenntnis oder Einsicht erfahren. Natürlich wird sich auch ab dem Moment unser Fühlen und Handeln ändern.
Doch oft gibt es Schwierigkeiten diese neuen Einsichten ins Leben zu bringen. Um diesen Prozess der Wandlung richtig und mit Kraft ins Leben zu bringen kannst du mit “gelebten Umkehrungen” deine Achtsamkeit lenken. Denn viel mehr als Gedanken, verknüpft das handeln uns mit der Welt.
“Nicht an den Worten werden sie gemessen, sondern an ihren Taten” – Don Bosco
Zu diesem Thema kannst du einen Online Workshop buchen: Spiritualität leben – gelebte Umkehrungen
Was sind Umkehrungen und warum sollte ich damit arbeiten?
In meiner Studentenzeit ist mir immer wieder aufgefallen, dass die Menschen manchmal bestimmte Dinge sagten und dann später genau das Gegenteil davon gemacht haben. Ich schloss daraus, dass das das Gegenteil manchmal wahrer für sie ist. Viele Jahre später lernte ich The Work von Byron Katie kennen. In dieser Arbeit gibt es ein bedeutendes Kapitel mit Umkehrungen.
Man bildet nachdem man einen Gedanken mit den 4 Fragen von The Work untersucht hat mindestens 3 Umkehrungen und sucht echte, konkrete Beispiele aus seinem Leben für diese Umkehrungen. Durch die Arbeit mit den Umkehrungen kann der Verstand sich noch mehr für die Wahrheit öffnen. Es hilft die Dualität der Gedankenwelt zu entdecken und teils oder ganz hinter sich zu lassen. So können noch mehr Einsichten und Erkenntnisse gewonnen werden.
Wichtig: Du kannst nur mit einer gelebten Umkehrung beginnen, wenn du vorher den Gedanken innerlich losgelassen hast. Es hat sich gezeigt, dass man diese Übungen nur selten erfolgreich machen kann, wenn man die Gedanken nicht vorher durch innere Arbeit losgelassen hat.
Die Erkenntnisse ins Leben bringen
Es gibt nichts Gutes außer du tust es – sagte Oma immer…
Nur das Tun verändert dein Leben!
Indem du einen ehemals stressvollen, unterdrückenden Gedanken loslässt und danach umkehrst, kannst du mit einem positiven, unterstützenden Gedanken im Alltag arbeiten. Die Arbeit kann vor allem im Bewusstsein stattfinden und sich bis ins Verhalten auswirken. Wenn der ursprüngliche Gedanken dir vorher Leid gebracht hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Umkehrung dieses Gedankens dich unterstützen kann in die Heilung, zu dir selber und in den inneren Frieden zu kommen.
Zitat: Byron Katie „Die Kraft der gelebten Umkehrungen ist unschätzbar wertvoll – sie können deinen Mind wegpusten.“
Schau auf die Liste der Gedanken, die du schon gefunden und losgelassen hast. Wähle einen Gedanken aus, der dich innerlich anspricht. Dann bilde die Umkehrung zu dir selber. Du kannst evtl. auch die Umkehrung ins Gegenteil oder zur anderen Person nehmen. Höre die Entscheidung in deinem Herzen… lass dein Herz sprechen.
Mit dieser Umkehrung zu dir, kannst du nun auf verschiedene Arten umgehen.
Nimm die “gelebte Umkehrung” für eine klar begrenzte Zeit von 1, 2 oder mehrere Tage. Lass dich von deiner Intuition leiten und vielleicht länger machen: 1 Woche oder 1 Monat. Es gibt hier keine festen Regeln. Mach es solange, wie es sich gut und hilfreich anfühlt für dich. Du kannst von einer Liste, die du schon bearbeitet hast, mehrere Gedanken in die “gelebte Umkehrung” nehmen – jeden Tag eine andere oder nach einem intuitiveren Rhythmus – ganz wie es für dich passt.
- Achtsamkeits-Übung am Morgen für den Tag:
Den Gedanken auf ein Blatt schreiben (oder in eine App/auf einen Zettel) und es an einem Ort aufhängen, der gut sichtbar ist morgens / abends. Nimm einen Moment Stille und verweile bei der Umkehrung und nimm “sie mit in den Tag”. Frage: Wie kann diese Umkehrung heute mit Achtsamkeit erlebt werden? - Drei-Minuten abends um die “Erkenntnisse” einzusammeln:
Frage innerlich: wie habe ich diese Umkehrung diesen Tag gelebt?
Nimm dir ein paar Minuten Stille und lass den Tag Revue passieren.
Du kannst ein Blatt Papier nehmen und diese Erkenntnisse aufschreiben. Dadurch vertieft sich die Übung und entschleunigt dich gleichzeitig.
Hinweis: mach das nicht zu spät, so dass du noch wach genug bist, innerlich zu erforschen, zu hinterfragen, etc. Es sollte eine Meditation sein – keine Übung nur im Kopf. - Du kannst die Punkte a. und b. mischen, beides machen oder in einer anderen Form tagsüber einsetzen. Wenn du ein Kalender mit Erinnerungsfunktion hast oder dir selber Emails mit Zeitsteuerung schicken kannst, kannst du dir tagsüber für eine begrenzte Zeit diese Umkehrung schicken und dann innerlich diese Umkehrung mit Aufmerksamkeit versehen. Du kannst danach suchen, wo du die Umkehrung schon gelebt hast – vielleicht ohne, dass es dir richtig bewusst wurde.
- Eine weitere Möglichkeit ist einen Umkehrsatz, der von besonderer Kraft und Bedeutung ist, tatsächlich auszudrucken in großen Buchstaben und diesen Ausdruck an eine sehr wichtige Stelle zu hängen. Lass diesen Satz, wie eine Medizin solange dort hängen und verinnerliche diesen Gedanken immer wieder, bis er dir in “Fleisch und Blut” übergegangen ist. Wenn dieser Gedanke so zu dir geworden ist, wirst du bemerken, dass du die äußere Erinnerung (wie passend das Wort hier ist) nicht mehr brauchst.
- Frage dich “WIE kann ich diese Umkehrung leben?”
Die ist die Intensive und vermutlich stärkste Form der “gelebte Umkehrung”: Schreibe konkrete, verbindliche Verhaltens-Muster/-Möglichkeiten auf. Mache “Verträge” mit dir selber, die dein neues Verhalten schon vorab regeln und den Weg in die neue Richtung ebnen. Diese “wie´s” sollten so konkret sein wie eine normale andere Verabredung, die du in deinen Kalender schreiben würdest. Sie sollten so einfach und direkt umsetzbar sein, dass kein weiteres “Nachdenken” oder Abwägen stattfinden braucht.Diese Variante der gelebten Umkehrung ist scheinbar die Schwierigste – nur wenige Menschen kommen bis zu dieser Variante mit den Umkehrungen zu arbeiten. Daran kannst du auch für dich selber messen, ob du wirklich dein “altes Leben loslassen” willst oder ob du zumindest Teile davon (vielleicht sogar ohne zu wissen warum) noch nicht loslassen willst.Es braucht Stille und einen sehr offenen Geist um konkrete, sinnvolle WIE´s zu finden. Nehmen wir ein Beispiel um es zu verdeutlichen:
“Er sollte mich nicht einengen” war der ursprüngliche, stressvolle Gedanke.
“ICH sollte mich nicht einengen” ist die Umkehrung zu MIR SELBER.
Weitere Umkehrungen sind möglich:
“Er sollte mich einengen” ist die Umkehrung ins Gegenteil
“ICH sollte IHN nicht einengen” ist die Umkehrung zur anderen Person.
Meist ist es sinnvoll die Umkehrung zu sich selber zu benutzen.
Jetzt fragst du dich in Stille:
“Wie kann ich diese Umkehrung leben / ins Leben bringen: ich sollte mich nicht einengen“?
- in dem ich mir mehr Freiräume gebe
- dadurch, dass ich mich NICHT zu etwas zwinge, was ich nicht tun will.
- In dem ich mir Zeit schenke, etwas zu tun, was mir wirklich wichtig ist.
- In dem ich mir mehr Freiheiten gebe
- und so weiter…
So etwa könnten die Antworten wie in einem Brainstorming in dir aufkommen. Das ist jedoch im Sinne der Übung leider noch zu unkonkret!
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FAZIT – “Gelebte Umkehrungen”
Die gelebten Umkehrungen können helfen aus reinen Einsichten echte fühlbare, messbare Veränderungen ins Leben zu bringen. Sie verändern mehr als „bloßes Nachdenken oder reden“.
Zitat: “Talking heros, doing zeros” Sai Baba