Gedanken präzise Identifizieren ist Mega-wichtig
Die wertvolle Fähigkeit stressvolle Gedanken präzise zu entdecken.
In der ganzheitlichen inneren Arbeit ist eine Fähigkeit von herausragender Bedeutung: Gedanken und Gefühle präzise und klar wahrzunehmen. Wer diese Fähigkeit stärkt und verinnerlicht hat, kann praktisch immer hilfreich zur Seite stehen, wenn es darum geht die konkreten Ursachen von Stress, Blockaden, Traumata oder psycho-somatischen Symptomen zu erkennen.
Wenn diese Gedanken klar und präzise formuliert vorliegen, sind sie sowas wie der Generalschlüssel zur Befreiung von dem Thema, was die gleichen Gedanken bisher blockiert und eingeengt haben.
Dieser Prozess des Entdeckens all der stressvollen Gedanken ist der Hauptteil der inneren Arbeit. Das Herausarbeiten der tieferliegenden, wesentlichen Glaubens-Sätze macht oft 70-90 % der Arbeit und Aufmerksamkeit aus. Ist der “komplexe und individuell entstandene Schlüssel” freigelegt, braucht man ihn nur noch in die richtige Richtung zu drehen und das Schloss ist offen. Eben dieser komplexe, gedankliche Schlüssel ist bisher ja auch verantwortlich für die innere Unfreiheit – diese Muster sind buchstäblich das mentale Gefängnis. Das Loslassen und Löschen nimmt in der Regel einen geringen Anteil der Arbeit ein.
“Warum bleibst du im Gefängnis, wenn die Tür doch weit geöffnet ist?”
Rumi – Mevlana Dschelaluddin Rumi
Ist “Gedanken finden” nur durch Fühlen möglich?
Wenn du zuverlässig und tiefgehend innerlich Arbeiten möchtest, ist das Fühlen “alternativlos”. Die Gefühle und die Intuition leiten uns beim Entdecken zielsicher. Allein durch “denken” können wir die tiefen Schichten des Unbewussten nicht erkunden und vor allem nicht “verifizieren” – ob sie wirklich wahr sind für mich oder nicht.
Wenn jedoch ich bereit und in der Lage bin Gefühle/Emotionen innerlich zuzulassen, ist es leicht möglich stressvolle Gedanken präzise zu identifizieren. Ohne diese subjektive, innere Gewissheit des Fühlens, kann ich keinen Gedanken, der in mir auftaucht in seiner subjektiven Bedeutung und Ladung erfahren. Ohne die subjektive Gefühlsregung bleibt jeder Gedanke spekulativ, beliebig und unbestimmt.
Wir können im Zweifelsfall nur ahnen oder raten, ob der aufgetauchte Gedanke wirklich eine Ursache meiner Beschwerde war oder ist. Und der Verstand ist meisterhaft im Einreden oder rechtfertigen… wenn es darum geht etwas zu verheimlichen.
Innere Offenheit und die Bereitschaft geschehen zu lassen
Nur wenn ich wirklich offen und bereit bin, das “Ausgelöste” zu erfahren, zu halten und weiterziehen zu lassen, dann kann ich das Loslassen beginnen. Nur wenn ich klar fühlen kann, was der Gedanke in mir auslöst, kann ich den Gedanken verifizieren als subjektiven Stress-Gedanken. Du stolperst vielleicht über das Wort “subjektiv”? Ja, nur für dich und vielleicht nur in bestimmten Bedingungen ist ein Gedanke stressvoll – für andere nicht und evtl. auch nicht für dich, wenn die Umstände anders sind. Deswegen ist ein subjektives Fühlen so wichtig.
“Gedanken zu entdecken ist leicht: du brauchst dir nur selber im Herzen wortwörtlich zuhören” Thias
Die Macht der Gedanken entdecken und auflösen
Ich benutze die Worte Gedanke, Konzept, Glaubensmuster, mentale Blockade, mentale Programmierung und Glaubenssatz in diesem Zusammenhang synonym – sie bedeuten im Wesentlichen das Gleiche. Die tiefere Bedeutung, der in uns gespeicherten Gedanken ist, dass sie unseren Charakter formen. Sie bestimmen, wie wir reagieren, wenn wir im Autopilot-Modus leben.
Unser Geist ist wie ein Magnet, der Wahrheit anzieht
Darin liegt die “Macht der Gedanken”: diese Gedanken verursachen letztendlich unser Verhalten. Sie sind der Anstoß unserer Handlungen – und wenn wir sie nicht überprüfen, handeln wir nach den Gedanken-Vorgaben. Jeder Gedanke hat das Bestreben in sich, verwirklicht zu werden. Doch er braucht “unsere Kraft” und auch die “Kraft der Gefühle” zu seiner Verwirklichung. Unser Glaube an die “Wahrhaftigkeit” der Gedanken lässt die Gedanken bei uns bleiben: solange wir noch einen Funken Wahrheit darin sehen, lassen wir die Gedanken nicht los – und scheinbar sie uns nicht.
Erst wenn wir wirklich bemerken, dass diese Gedanken nicht wahr sind für uns, für mein Leben oder dass sie mir sogar “schaden”, dann kann ich auf allen Ebenen loslassen. Wenn ich mir nur in der Kopf-Ebene bewusst bin, dass ich den Gedanken loslassen möchte, reicht das nicht. Solange die Emotionen noch festgehalten sind und andere Anteile in uns festhalten (Kind oder Zweifler, oder…) solange ist das Loslassen unvollständig und wird nur kurzfristig sein. Sonst wäre jeder Raucher schnell Nicht-Raucher.
Zu diesem dauerhaften Loslassen gehört jedoch in erster Linie, das du dir aller (oder der wesentlichen) Gedanken des Lebensthemas selber bewusst wirst. Erst wenn du dir der ganzen Geschichte bewusst wirst, bemerkst du vielleicht, dass es nicht einmal deine Gedanken sind, dass es sich anfühlt wie Fremdbestimmung, dass sich unfrei anfühlt, so zu leben. Wenn du so tiefgehend und innerlich fühlend das Thema untersuchst, wird das Loslassen so gründlich geschehen können, dass du nach dem LOslassen-Prozess nicht mal mehr erinnern kannst, was du eigentlich losgelassen hast.
Daher ist es wesentlich diese Ursachen und Muster in Form der Gedanken genau zu entdecken, wenn wir unser Verhalten und unser Sein verändern möchten. Und es ist einfach – jeder kann noch heute – sogar jetzt sofort damit beginnen. Du musst nichts dazulernen. Es wird keine besondere Fähigkeit gebraucht: die Aufmerksamkeit nach Innen wenden, in Stille zuhören und nicht-zensieren, was ich da in mir finde.
Vielleicht braucht das ein bisschen Übung, wenn du es nicht gewöhnt bist. Doch der Lohn ist sehr groß: wenn du die Gedanken findest, die bisher auf geheime Weise dein Handeln geleitet haben, kannst du die Führung wieder selber übernehmen: du wirst deine Freiheit zurückerlangen. Das ist den meisten die Mühe wert.
Zitat: “Erkenne dich selbst” – Inschrift auf dem Apollotempel in Delphi.
Es ist nie zu spät…
Hier eine neue Redensart: Was Hänschen nicht gelernt hat, kann Hans jederzeit lernen!
Den meisten Menschen hat man es weder in der Schule, noch zuhause beigebracht auf unser Inneres zu hören: unsere Intuition und unser Gewissen. Wir haben die Fähigkeit die eigenen Gedanken zu entdecken nicht entsprechend entwickeln können. Doch jeder hat diese Fähigkeiten in sich. Mit etwas Übung lassen sich schon in wenigen Minuten zu einem schwierigen Thema eine ganze Menge Gedanken aufschreiben.
Hat man die Gedanken gefunden, die die wahre Ursache für unsere Schmerzen und Probleme des fokussierten Thema sind, kann es losgehen. Sogar in den uralten Veden steht, dass der Geist (Mind) die Ursache für „Anhaftung oder Loslösung vom Weltlichen“ ist, für Sklaverei oder Befreiung des Menschen ist.
Das Loslassen und bearbeiten oft nur noch eine Kleinigkeit. Wer sich noch an das Märchen Rumpelstilzchen: In dem Moment, wo die Königin den Namen (genaue Benennung) des Kobold-Wesens nennen kann, löst sich die Bedrohung auf und das Männchen verschwindet im Boden oder zerteilt sich (Auflösung der Dualität).