Schmerz ist unvermeidbar – Leiden ist eine Entscheidung
Wie Leiden entsteht
Sobald wir innerlich Widerstand “unterstützen”, beginnt das Unwohlsein und Leiden sich mehr und mehr zu manifestieren. Unbemerkt trennen wir uns von unserem Herzen und vom Leben selbst ab. Dadurch, dass wir die “negativen” Gefühle nicht zulassen, verdrängen wir gleichzeitig auch die “positiven” Gefühle.
Denn einige der “Mechanismen” der Verdrängung (Unterdrückung des freien Atem-Flusses, Gedankenkonzepte über Gefühle, körperliche Verspannungen, etc…) machen keinen Unterschied zwischen negativen und positiven Gefühlen – es werden einfach alle Gefühle reduziert und schließlich bis auf ein scheinbar “ungefährliches” Minimum verdrängt.
Wir alle wissen, dass sich Gefühle nicht komplett abstellen lassen – zum Glück!
Wenn wir uns mehr und mehr von den Gefühlen “trennen” und nur noch den angenehmen, oberflächlichen Gefühlen hinterherlaufen, nehmen wir unbemerkt einen Riesen-Nachteil in Kauf: wir hören die Sprache unseres Herzens nicht mehr. Das Herz spricht fast immer in der Sprache der Gefühle. So verlieren wir unsere innere Führung, unsere wahren Ziele und den einzig zuverlässigen Berater: unser Selbst.
Es ist so, als würden wir unser “Lebens-Navi” auf stumm stellen und den Bildschirm abdecken. Irgendwo im Rucksack vergraben gibt das Herz seine Botschaften an uns weiter… Nur wenn das Navi des Herzens uns vor ganz groben Fehlern bewahren will, benutzt es eine andere Sprache um uns zu erreichen: äußere Zeichen, Zufälle, Wunder, tatsächlich laut hörbare Gedanken oder Träume, etc… Es ruft unsere Freunde auf den Plan, unsere Eltern oder wildfremde Personen, die uns klare Hinweise geben, die unser Herz nicht “zustellen” konnte.
Eine Lebens-Reise ohne Navi und Orientierung?
Wer fährt schon gerne ohne Orientierung in fremden Gegenden oder Gewässern? Wieso schaffen es dann so viele Menschen ohne “innere Führung” durchs Leben zu kommen? Es ist so ähnlich wie bei dem alten Fliegerspruch: “runter kommen sie alle!” – Ebenso kommen alle Menschen “irgendwo” an – die Frage ist doch:
Lebst du dein Leben zufrieden und voller Freude & Liebe?
Lebst du authentisch, selbstbestimmt und im Einklang mit dir und der Welt?
Wenn die Antwort ein JA ist, dann ist die Chance groß, dass du da ankommst, wo du eigentlich hinwolltest, dass du DIE Reise machst, für die du angetreten warst.
Strategien der Führungslosigkeit
Es gibt viele Strategien um ohne Navi oder innere Führung auszukommen. Die häufigste “Krücke” ist sich in die Führung anderer zu begeben ist sich auf Andere zu verlassen (anstatt auf sich Selbst). Wir fragen andere nach dem Weg, um Rat und Hilfe. Wir folgen den Beispielen, Ideen oder Befehlen fremder Menschen. Den scheinbaren Gesetzen der Kultur und des Staates. Wir orientieren uns an dem Durchschnitt, an der Mittelmäßigkeit, weil dort am wenigsten die Gefahr besteht einen Fehler zu machen, weil scheinbar andere die “Fehlerlosigkeit” schon bewiesen haben. Wir richten uns nach Wissenschaft und Politik, nach Ärzten und vor allem nach der Wirtschaft. Wir lassen uns vom Geld, der Macht und vom Ansehen leiten, von der Körperlichkeit, den Dingen und dem Vergnügen.
Wir folgen und “richten” uns nicht (mehr) nach unserem eigenen Herzen und unserer Intuition, sondern leben in fremdstimmten Strukturen, die in Form von Gedanken in uns auftauchen. Glauben wir sie, ohne sie zu prüfen, handeln wir entsprechend der fremden Gedanken und verlieren uns selbst in der Welt der “Anderen”. Ein einfacher Weg dies zu entdecken und gegenzusteuern ist die Unterscheidungskraft der “drei Arten von Angelegenheiten” anzuwenden.
Wie kann ich konkret die Verdrängung beenden?
Das “Weglaufen und Verdrängen” von Gefühlen wird im Denken manifestiert in Form von Glaubenssätzen. (Siehe auch den Blog-Artikel über Tiefer-Fühlen.) Diese Glaubenssätze verfestigen sich und erzeugen ihrerseits wiederum weitere unangenehme Gefühlsreaktionen, die wiederum nicht vollständig zugelassen werden und so weiter… Ein Teufelskreis der Unbewusstheit entsteht, der über die Jahre immer enger wird und unsere Lebendigkeit mehr und mehr einschränkt.
Mit den Jahren wird das Leben immer steifer und grauer, lebloser und langweilig. In so einer Lebenssituation, wird Ablenkung und Betäubung bei manchem zur “scheinbaren Hauptaufgabe” im Leben und ein tieferer Sinn ist dann für den Verstand oft nicht mehr wahrnehmbar. Die Menschen leben dann beinahe nur noch um zu arbeiten und führen ein Leben in von der Gesellschaft, den Eltern, dem Staat, etc. vorgegebenen Strukturen und Konzepten. Ein durchgehendes empfinden von “Fremdbestimmtheit” oder Unfreiheit begleitet diese Leben – eine Unzufriedenheit und Entfremdung wird zur “Norm”. Da diese Zustände ebenfalls heftige fühlbare Reaktionen in uns auslösen, werden auch diese Gefühle und auch die Wahrnehmung der Gedanken, der konzeptionellen Glaubenssysteme und jeglicher Gedankenstrukturen selbst wiederum verdrängt. In dieser Stufe werden immer wieder Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Orientierungslosigkeit und Verzweiflung wahrgenommen… und wenn diese dann auch verdrängt werden wollen, braucht es immer stärkere Ablenkung und/oder Betäubung.
Sobald die Ablenkung und das meist straffe Lebens-Konzept eine Lücke hat, wird entweder eine große innere Leere oder ein starker innerer Schmerz (das eigentlich psychisches Leiden ist) wahrgenommen. Diese innere Leere, die auch als Abgrund wahrgenommen wird, oder der innere nicht genau zu lokalisierende, psychische Schmerz sind es , vor dem wir eigentlich weglaufen – das ist die Ursache von Drogensucht, exzessivem Konsumverhalten und Ablenkungen jeder Art. (lies auch den Blog-Artikel “Ursache von Abhängigkeiten und Drogenkonsum).
Die Transformation der alten Welt: wie ich den Teufelskreis unterbreche und das Leiden beenden kann
Gefühle fühlen zu können ist der Schlüssel zur inneren Freiheit.
Viele Menschen erleben in der Herzens-Arbeit, dass blockierte und verdrängte Gefühle, die komplett zugelassen werden, sich in wenigen Minuten auflösen und sich dauerhaft lösen. Dabei spielt es keine Rolle, ein Gefühl ein oder 50 Jahre verdrängt und weggesperrt war, es löst sich in wenigen Minuten, wenn ich mich dafür öffne es ganz zu erfahren und zuzulassen. Wenn ich das Gefühl einlade und innerlich offen bin, alles geschehen zu lassen, ohne dass ich etwas tue, beginnt die Verwandlung. (Blog-Beitrag zu “Fühlen können”)
Gedanken sind beinahe immer Ablenkung vom Wesentlichen
Wenn sich die (lange) verdrängten Gefühle lösen durften, werden auch die meisten damit verbundenen Gedanken nicht mehr “gebraucht”! Weil die Gedanken und Glaubenssysteme entstanden sind um Gefühle zu verdrängen, kann ich sie leicht und schnell loslassen, wenn ich die Gefühls-Blockade nicht mehr habe. Andersherum ist es jedoch nicht ganz so leicht, wie wir von mentalen Interventionswegen wissen (wie z.B. NLP oder The Work). Wenn ich versuche Gedanken loszulassen, die eigentlich und meist unbewusst ein verdrängtes Gefühl vor der Entdeckung “schützen”, tun sich meist unbewusste oder unverständliche Widerstände auf. Die Menschen “möchten” – vom Kopf her – gewisse Gedanken und Verhaltens-Muster loslassen, schaffen es aber irgendwie nicht.
Der Grund ist einfach: die Ursache der Probleme sind nicht die Gedanken selber, sondern die Angst und der Widerstand vor den Gefühlen, von denen uns die Gedanken zuverlässig “ablenken”. Wenn diese tiefer-liegenden Gefühle (Blog-link tiefer-Fühlen) entdeckt und losgelassen werden, kann echte Veränderung im Leben geschehen – sonst wird es evtl. nur eine oberflächliche Änderung geben (Im Sprachgebrauch: Augenwischerei) oder im schlimmsten Fall keine Veränderung zum Guten, sondern eine schleichende weitere Verschlechterung.
Die meisten kennen diese Strukturen aus eigener Erfahrung bei Verhaltensmustern wie Rauchen, Fastfood oder Süßigkeiten essen, stundenlanges Fernseh-gucken, Handy-sucht oder ähnlichem. Leider sind nicht alle dieser “Ablenkungen” ganz harmlos und schädigen nachhaltig den Körper oder unsere Lebensenergie (Prana oder Chi). Eigenartigerweise sind es diese Schmerzen und Schädigungen, die manchen Menschen dann dazu bringen inne zuhalten und ihr Leben neu zu betrachten.
Schmerz ist der Anlass zur Suche – der “Beifang” der Suche, ist meist das große Glück
Wegen dem Schmerz und dem geschädigten Körper suchen sie dann schließlich nach “Auswegen” zu suchen, die das Leben wieder lebenswert machen. Bei dieser Suche finden sie dann vielleicht viel mehr als nur “Gesundheit” und “mehr Kraft”: sie entdecken sich selber und das Leben an sich wieder. Dann stellt sich eine Krankheit oder “Lebensenergie-Schwäche” in Form einer Depression oder eines Burnouts als großes Glück heraus.
Externe Fakten zum Thema wie viele Menschen an Depressionen und Angststörungen leiden:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73297/WHO-Millionen-leiden-an-Depressionen